Best of... Januar 2004
 

Zu allererst, auch wenn es reichlich verspätet kommt: Euch allen ein schönes neues Jahr 2004! Das Jahr, in dem die größte Wrestlingshow der Welt ihr 20stes Jubiläum feiert. Bereits seit März letzten Jahres lässt uns WWE dieses zu jeder sich bietenden Möglichkeit wissen, doch jetzt spüren wir langsam, wie WMXX immer und immer näher kommt. Mit dem Royal Rumble wurde der Countdown nun endgültig eingeleitet. Der gute Standard der zweiten Dezemberhälfte zog sich auch durch den Januar und somit fiel es mir beim Schreiben dieser Januar-Kolumne sehr leicht, die Tops des Monats zu benennen. Wie sich das alles im Gesamten darstellt, wie ich das Entertainment der vergangenen vier Wochen in den beiden Hauptshows beurteile und was mir missfallen hat, lest ihr im Best of ... Januar 2004:


Beste Storylines und Fehden
1. Los Guerreros
2. Randy Orton / Mick Foley
3. Ein Hauch von ECW

Keine Storyline in der letzten Zeit hatte sich so sehr angekündigt wie der Split der Los Guerreros. Mich interessierte diese ganze Geschichte nicht allzu sehr, da es bei 90% der Tag Teams im Wrestling irgendwann zu einer solchen Split-Fehde kommt, bei manchen sogar mehrmals. Man kennt also die Geschichten. Zu meinem Erstaunen wurde diese Geschichte aber von Woche zu Woche interessanter, bis ich vorm Royal Rumble den Showdown der beiden kaum noch erwarten konnte. Streitigkeiten im Match, Aktionen die aus Versehen gegen den Partner gingen, Schuldzuweisungen bei Niederlagen, Turn eines Team-Mitgliedes – das ist das Standardprogramm einer solchen Fehde. Auch dieses Standardprogramm ließen die Schreiber von WWE die Guerreros durchlaufen. Aber an dieser Stelle hörte man nicht auf, denn man hatte hier zwei Männer, die über etwas mehr verfügten als viele Teams der Vergangenheit: Sie waren eine echte Familie. Nicht so eine Edge/Christian oder Basham Storylinefamilie, nein, die beiden sind Teil einer wahrhaftigen großen und legendären Wrestlingfamilie. Ich fand es einfach nur super, wie Chavo Eddie zur Rede stellte, als dieser mit Rey Mysterio feierte. Das Eingreifen Kurt Angles und die erneute Titelchance. Ohne den üblichen Schnickschnack machte man Chavo zum glaubhaften Heel, Eddie’s Facestatus wurde noch verstärkt. Das Auftreten von Chavo sr. gab dem ganzen dann noch die letzte Würze. Minuspunkte gäbe es für den Abschluss beim Rumble, da es hier aber lediglich um die Storyline an sich geht, kann ich nur sagen: Besser kann man einen Tag-Team-Split nicht vollziehen.

Randy Orton fehlte bisher die richtig große Storyline. Klar, er ist Mitglied der Evolution und er hat dieses „Legend Killer“-Gimmick, außerdem ist er Intercontinental Champion. Die richtig große Storyline hat er jedoch noch nicht mitgemacht. Im Grunde genommen fing die Storyline mit Mick Foley schon im Juni letzten Jahres an. Foley war damals als Special Referee für das Hell in a Cell-Match von Triple H und Kevin Nash zurückgekehrt. Damals verprügelte Orton Foley und dieser verschwand wieder von der Bildfläche. Es machte den Anschein, als solle dies lediglich sein „spektakuläres“ Legendkiller- Image unterstreichen. Dem war dann anscheinend aber nicht so, wie sich später herausstellte. Foley kam zurück als Co-General Manager von RAW und setzte dort an, wo Orton aufgehört hatte. Den Showdown gab es dann in einem tollen Interviewsegment mit Eric Bischoff. Er appelierte an die Hardcore-Legende in Mick Foley und dieser sprang tatsächlich darauf an. Er billigte in ein Match mit IC-Champ Randy Orton ein, machte es zu einem Titelmatch. Doch dann, noch bevor der Ringgong ertönte, verließ die Hardcore-Legende gesenkten Hauptes den Ring und anschließend die Halle. Der Beginn von etwas Großartigem, das ahnten damals schon viele. Der Auftritt von Foley im Royal Rumble-Match und die Tatsache, dass er Orton nach über 30 Minuten eleminierte, nicht zu vergessen der anschließende Brawl, zeigen, dass die Vermutung auf etwas Großartiges erfüllt werden könnte. Foley bei Wrestlemania. Und das in einer Top-Storyline. Gigantisch.

Jeder der die ECW mochte, jeder der sich mal eine Show der Promotion angesehen hat, jeder der die tiefen Ursprünge von RVD und Co kennt – der feierte, als Paul Heyman der GM von Smackdown wurde. Jeder dieser Menschen wurde enttäuscht. Heyman war eigentlich genau derselbe WWE-Heyman, der er vor seiner Pause war, nur mit etwas mehr Macht. Die „ECW“-Chants verstummten schon bei seinem zweiten Auftritt bei Smackdown. Doch in diesem Monat sollte sich das alles ändern. Es tat sich nicht viel, aber das was sich tat, machte Spaß und erfreute das verletzte ECW-Herz eines jeden Hardcore-Fans. John Cena machte sich über die ECW lustig, Rhyno griff ein – man machte Extreme Championship Wrestling zum Gesprächsthema und verleugnete nicht mehr die Vergangenheit Heymans und unzähliger WWEler. Rhyno bekam sein Main Event Match bei Smackdown – durfte nach ECW-Regeln kämpfen. Das alles war sehr schön anzusehen, aber es wirkte als einmalige Einlage. Doch dann beim Rumble ging es weiter, Paul Heyman wurde von Eric Bischoff als Held aus Philadelphia vorgestellt, was ihm laute ECW-Chants bescherte. Wie gesagt, wir erlebten Ende des Monats nur einen Hauch, einen ganz leisen Hauch von Extreme Championship Wrestling bei WWE, aber mir persönlich, und ich denke da stehe ich nicht alleine, tat dieser Hauch verdammt gut. Bitte, mehr!


Schlechteste Storylines und Fehden
1. Brock Lesnar / Hardcore Holly
2. Cruiserweight Title
3. RAW Tag Title

Scheiß Story, scheiß Match. So würde ich diese Hauptstoryline (!) von Smackdown in vier Worten zusammenfassen. Hardcore Holly kam mit einem Nascar-Fahrer-Gimmick als Sparky Thurman Plugg mit langen Haaren und bunten Klamotten zu WWE. Nachdem dies jeden, aber auch wirklich jeden kalt ließ, hat man ihn nach etlichen Jahren an der Seite von „Mr. No Charisma“ Bart Gunn zu Bombastic Bob im New Moonlight Express gemacht. Ja, Bombastic Bob. Man wird’s kaum glauben, auch dieses Gimmick ging in die Hose. Mit seinem ohne Storyline begründeten Sieg des Hardcore Titles gegen Al Snow war dann Hardcore Holly geboren, der erste Charakter, der ihn ein wenig ins Spotlight rückte. Durch Crash an seiner Seite wurde er sogar fester Bestandteil der Midcard und Tag Team Champion. Aber interessant wurde Bob dadurch nie. Dann kam Brock Lesnar. Am Anfang war er „The Next Big Thing“, dann wurde er zum „Greatest Champion of all Time“. Ein Monster, schier unbesiegbar. Auf dem Weg zu diesem Monsterstatus besiegte er im Jahr 2002 auch einen Jobber namens Hardcore Holly. Er verletzte ihn am Nacken, so dass dieser ein Jahr pausieren musste. Aber ist tatsächlich jemandem aufgefallen, dass Holly auf einmal nicht mehr da war? Hat das irgendwer bemerkt? Ich denke, es dürfte jetzt klar geworden sein, was ich ausdrücken wollte. Aber das weiß ja eh schon jeder und ich denke gut 90% der Leser dürften mir in diesem Punkt auch voll und ganz zustimmen. Diese Fehde und der Abschluss bei einem Royal Rumble waren eine Schande für den WWE Title, für den Rumble und für Brock Lesnar und sollte ganz schnell vergessen werden.
Äh, worum ging’s?

Vorneweg: Es geht hier um Storylines. Ich habe also absolut nichts gegen den Cruiserweight Title oder das Cruiserweight Wrestling an sich. Im Gegenteil.
Was sollte denn aber zum Beispiel die „Storyline“ um den Titel beim Royal Rumble? Eine Story, die 2 Wochen lang aufgebaut wird – und das noch nicht einmal gut. Dann der Abschluss beim Rumble in ungefähr 200 Sekunden. Die WWE hat Männer wie Paul London, den Ultimo Dragon oder Spanky (ach, nee, stimmt, den haben sie ja schon vergrault) unter Vertrag – und was zeigen sie uns beim zweitgrößten PPV des Jahres? Ein 200-Sekunden-Match, das in keinster Weise anständig aufgebaut und vorbereitet wurde und nur eine Aneinanderreihung von sinnlosen Spots war? Boah, da könnte mit der Kragen platzen. Tajiri, Chavo, Nunzio, Rey Mysterio, Paul London, Ultimo Dragon, Spike Dudley, Shannon Moore, Billy Kidman – alles Männer, die Storys tragen und darüber hinaus auch denkwürdige Matches bestreiten können. Matches die auch mal über 10, 15 oder gar 20 Minuten gehen. Wenn die Fans nach Cruiserweight-Matches verlangen, dann meinen wir nicht bloß die Einmärsche und zwei Chops, dann wollen wir Cruiserweight-Action at it’s best im Ring sehen, und die Leute dafür habt ihr, WWE! So leid es mir tut, aber die Hoffnung scheint verloren, für Cruiserweights ist die WWE nun mal falsches Pflaster – und für Fans dieser Division dann anscheinend auch.

Kommen wir zu meinem Lieblingsthema: Die aktuelle Tag Team Szene. Smackdown gedeiht und entwickelt sich. Die Bashams werden sicherer und glaubwürdiger, WGTT gewinnen wieder und auch Männer wie Rikishi und Scotty 2 Hotty dürfen wieder oben mitspielen. Was präsentiert uns RAW? Ein Tischmatch (ein Lob an die Kreativabteilung) der Dudley Boys (Dudleys in einem Tischmatch, genial) gegen die amtierenden World Tag Team Champions Ric Flair und Batista (geschätztes Durchschnittsalter jenseits der 40). Interessiert es überhaupt noch irgendjemanden, ob die Dudleys nun zum 547 Mal Tag Team Champions werden oder nicht? Es war schon immer so, dass Tag Teams im Wrestling nur von zwei Sachen getragen werden können. Das sind entweder ein geniales Gimmick, oder unbeschreibliche Fähigkeiten im Ring. Das Gimmick der Dudleys im Ring ist tot, die Leistung ist passabel, aber eintönig. Batista ist ein Monster, was zu den kreativsten Gimmicks im Wrestling des 21. Jahrhunderts gehört, Flair ist scheintot. Es gibt genügend Männer im RAW Roster, die nur auf eine Chance in der Hauptshow warten und die man sicherlich zu tollen Tag Teams formen könnte, aber warum zum Geier wird es nicht getan? Diese Akte sollte vielleicht einfach geschlossen werden, es kostet mich Monat für Monat einfach viel zu viel Nerven ;-)

Der Januar war unter dem Strich, was die Storylines anging, sehr ausgeglichen. RAW bot Evergreens wie HBK/HHH, aber auch Innovatives. Smackdown bot interessantes, aber auch unterirdisches. Da ich es eher verzeihen kann, unterirdisches im Tag Team bereich zu zeigen, als unterirdisches um WWE Title Bereich, gebe ich den Storyline-Punkt ganz knapp an RAW. Da ich die Guerreros und die kleine ECW-Spritz auch so erfrischend fand, bekommt Smackdown auch einen Punkt.


Beste Gimmicks
1. Chris Jericho
2. John Cena
3. Big Show

Dass Jericho ein verdammt guter Face ist, hat er in der Vergangenheit oft genug bewiesen. Wie ich schon im letzten Monat schrieb, hat man seinen erneuten Face-Turn in wirklich vorbildlicher Weise umgesetzt und man darf sehr gespannt sein, was uns erwartet. Der Push an die Spitze der Show wäre mehr als gerechtfertigt, leider wird dieser aber wohl nicht vor WrestleMania geschehen. Der Champ wird in einer anderen Fehde stehen, der IC-Champ ebenfalls und das Mitwirken in der Tag Team Szene wäre einem Y2J unwürdig. Ich finde seinen aktuellen Charakter toll und verspreche mir sehr viel davon. Er war der letzte RAW-Mann im Royal Rumble und wird wohl auch weiterhin bei RAW eine große Rolle spielen, aber auf einen großen Push in Richtung World Title müssen wir wohl auch weiterhin vergeblich warten.

Während Jerichos Turn erst zu 90% abgeschlossen ist, steht Cena mittlerweile ganz oben auf der Liste der Top-Faces. Wer die Pops bei seinem Royal Rumble Einmarsch gehört hat, der weiß, dass dieser Mann over ist. Seine Raps sind geil, er hat Charisma – das Segment mit Paul Heyman und der Seife war das mit Abstand beste dieses Monats. Am Anfang war ich etwas kritisch, was Cenas Face-Turn angeht, mittlerweile bin ich begeistert. Der US-Title wartet und an einer großen Rolle John Cenas bei WrestleMania wird WWE wohl kaum vorbei kommen.

Wer WCW Fan war, der dürfte vom Einsatz ihres Giants bei WWE in den letzten Jahren entsetzt gewesen sein. Ein Push, wenn man ihn brauchte, anschließend durfte er wieder in den unsinnigsten Situationen jobben. Jetzt auf einmal scheint man aber wieder etwas mit Big Show vor zu haben, denn die Darstellung in den letzten Wochen deutet stark auf so etwas hin (damit meine ich die Zeit nach der Niederlage gegen Holly). Der krönende Abschluss war der Royal Rumble, bei dem Big Show absolut realistisch dargestellt wurde. Er zählt neben den unzähligen Möchtegern-Monstern zu den einzigen, die einem solchen Gimmick gerecht werden könnten. Und jetzt lässt man ihn auch.


Schlechteste Gimmicks
1. Matt Hardy
2. Brock Lesnar
3. Mark Henry

Ich mag Matt Hardy, ich mag auch sein V1.0 Gimmick. Warum um alles in der Welt hat man ihn aber zu RAW traden lassen, wenn man dort absolut keine Verwendung für ihn hat? Ein Job für Goldberg sehe ich nämlich in keinster Weise als würdige Verwendung für Matt Hardy an. Er hatte bei Smackdown seine Story und einen guten Status in der Rangliste. Wenn da nicht bald was kommt, dann bin ich echt böse. So.

Was macht ihr denn bitte mit Brock Lesnar? Man muss sich doch irgendwann mal einig werden, wie man ihn darstellen möchte. Ist er jetzt ein Monster, ist er der beste Champion aller Zeiten, ist er ein Feigling oder eine Prima-Ballerina? Diese ganze Geschichte um Holly hat Lesnar mehr geschadet als alles bisher Dagewesene in seiner kurzen Karriere. Da lässt man ihn wie blöd einen ganzen Abend neben Big Show her rennen, lächerlich, dann frisst er Hardcore Holly beim Rumble buchstäblich auf und hat im anschließenden Interview-Segment immer noch Angst vor ihm? Wie schon erwähnt, das muss vergessen werden. Ein Sieg über Goldberg bei WMXX ist dann obligatorisch und vielleicht lernt WWE dann aus Fehlern der Vergangenheit. Wer’s glaubt...

Was sich WWE bei Mark Henry denkt, versteh ich ja überhaupt nicht. Der Kerl ist so uninteressant, dass ich das gar nicht in Worte fassen kann. Er sieht ein wenig so aus wie die Action Figuren der 80er Jahre. Die hatten einen viereckigen Körper, keinen Hals und die Arme und Beine sprießen irgendwie aus dem Körper. Mark Henry ist wahrscheinlich einfach nur das Gegenstück zum Smackdown-A-Train. Groß, dick, untalentiert und absolut überflüssig.

Die Gimmicks, die man Lesnar und Holly verpasste sind allerunterste Schublade. Allerdings hat man mit Cena, den Guerreros, Heyman, Big Show und Co sehr viel Gutes in der Mache, was RAW alt aussehen lässt. Daher geht der Gimmick-Punkt an Smackdown.


Wrestler des Monats
1. Chris Benoit
2. John Cena
3. Shawn Michaels

Widerspricht mir jemand bei Platz eins? An die Leute, die die ganzen „Benoit ist soooo unterbewertet“-Sprüche nicht mehr hören konnten: Es ist vorbei. Und an die, die diese Sprüche immer gemacht haben: Es ist vorbei! Benoit ist da, wo er hingehört. Ein Big PPV ist zu Ende und Chris Benoit steht triumphierend in der Mitte des Ringes. Zu viel wurde bereits darüber gesprochen, in der Vergangenheit und in der Gegenwart, als dass ich hier alles wiederholen möchte, was Benoit in seiner Karriere Großartiges geleistet hat. Doch eins bleibt noch zu erwähnen: Merkt Euch das Bild des feiernden Benoits am Ende des PPVs – und stellt Euch dazu das WMXX Symbol im Hintergrund vor. Wir sprechen uns im März! Hoch lebe Chris Benoit.

Bei John Cena habe ich ein ähnliches Bild im Kopf wie bei Benoit. Zwar nicht im Main Event, aber dabei sein und eine große Rolle spielen wird Cena mit Sicherheit. Seine Popularität ist in den letzten Wochen ins schier Unermessliche gestiegen, seine Leistungen sind beneidenswert und sein Micwork sucht Seinesgleichen. Mit Cena und Benoit, in naher Zukunft vielleicht noch Guerrero, hat Smackdown momentan die stärkste Face-Front seit dem Rostersplit. John Cena hat daran großen Anteil, denn überall wo irgendwas passiert, mischt er in irgendeiner Art und Weise mit und ich prophezeie ihm hiermit, dass er im Jahr 2004 den WWE Titel sein Eigen nennen wird. Wir sprechen uns im Dezember. Hoch lebe John Cena.

Zwei Monate auf der Pole-Position, auch diesen Monat muss Shawn Michaels Bestandteil dieser Top3 sein. Seine Karriere galt als beendet, sein Comeback beim Summerslam 2002 galt als einmalig. Und jetzt steht der Heartbreak Kid wieder an der Spitze des Unternehmens, zeigt als einer der einzigen in seiner Show kontinuierlich herausragende Leistung im und außerhalb des Ringes, vor und hinter der Kamera. Michaels ist der Inbegriff des Sports-Entertainment und es schmerzt zu sehen, dass sich seine Karriere im letzten großen Run befindet. Doch so lange wir ihn noch haben, gilt auch für ihn: Hoch lebe Shawn Michaels.

Bei den Anfängen dieser Kolumne fand an dieser Stelle immer die eindeutigste Punktevergabe statt, da RAW das um Längen stärkere Roster besaß. Die Zeiten ändern sich und Smackdown hat mit fast gleich bleibenden Namen aus einem Midcardroster ein wirklich Starkes Team von Athleten geformt. Eindeutig geht der Punkt an die Männer zwischen den blauen Seilen.


Matches und PPV-Tops
1. Royal Rumble Match
2. HBK v HHH /Rumble
3. Chavo v Eddie /Rumble

Am 25. Januar 2004 habe ich das beste Royal Rumble Match gesehen, dass jemals über meinen Bildschirm geflimmert ist. Es hatte alles, von Beginn an bis zu einem emotionalen Sieg am Ende. Die Glockenschläge spüren wir alle noch auf unserer Haut, der panische Schrei und das leere Gesicht des Kane als er die Worte krächzte „No, I buried you alive!“. Die Musik von Mick Foley und das damit verbundene, unmöglich geglaubte In-Ring-Comeback der Hardcore Legende. Ein Schrei der Erleichterung, der durch die Wohnzimmer dieser Welt ging, als Goldberg den Hallenboden mit beiden Füßen berührte. Ein Showdown der Spitzenklasse, an dem fast ausschließlich nur Favoriten teilnahmen und das Ende, das erhofft war aber keiner wahrhaftig glauben konnte. Chris Benoit gewinnt den Royal Rumble. Der Deadman kommt unwiderruflich zurück. Goldberg gegen Lesnar ist endgültig eingeleitet. Es geht aufwärts. An alle Teilnehmer und Verfasser der diesjährigen Battle Royal: Es war Großartig! Danke!

Der Rest vom Rumble ging von oberem Durchschnitt bis zu unterem Durchschnitt. Zum oberen Durchschnitt gehörte das World Title Match. Triple H kann wirklich glaubhaft performen, wenn ihm ein in seinen Augen ebenbürtiger Mann gegenübersteht. Das viele Blut hätte nicht sein müssen, die Theatralik des HBK war leicht an der Grenze und das Ende war Bullshit. Alles in Allem bot dieses Match jedoch pures Entertainment und das hat mir sehr gut gefallen.

Das besondere am Chavo/Eddie-Match war, dass es absolut authentisch wirkte. Es lebte nicht von Highflying oder großen Spots. Es lebte von der Emotion, die gut rüberkam – so hätte ein Kampf dieser beiden tatsächlich aussehen können. Das Match war großartig aufgebaut, die beiden Kontrahenten taten einen guten Job und nach dem World Title Match war dies das beste Singels-Match des Abends. Aber, nicht zu vergessen: Auch wenn es gut war, blieb es meilenweit hinter den Erwartungen.

7 der letzten 10 Männer im Rumble waren Smackdown-Männer. 3 der 5 Non-Rumble Matches waren Smackdown-Matches. Der Rumble war in der Hand von Smackdown, deshalb geht der PPV-Punkt ganz klar an diese Show.


Das Überflüssigste zum Schluss
1. U.S. Championship
2. The Coach
3. A-Train

In mag das falsch sehen, aber macht es nicht Sinn, dass jemand, der einen Championtitel besitzt, diesen auch verteidigt? Besonders, wenn es um den zweitwichtigsten einer Show geht? Ich denke, WWE tut dem Ansehen des US Title keinen Gefallen, wenn sie ihn unverteidigt und storylinelos auf den Schultern von Big Show lässt und dieser dann auch noch gegen Holly und co. jobben muss. Vielleicht hat man dieses eingesehen und der Push von Big Show bringt den Titel jetzt wieder mehr ins Rampenlicht. Verkehrt wäre es nicht.

Alter, der Kerl nervt richtig. Nicht, dass das Tag Team Titelmatch beim Rumble schon uninteressant genug war, muss er es noch uninteressanter und lächerlicher machen, in dem er sich auch noch einmischt? Paul Bearer ging mir damals auf den Senkel, Brother Love war ekelig und Jim Cornette hätte ich oft erschießen wollen, aber ein Stable dieser drei Flachpfeifen wäre mir um einiges lieber als den Coach noch länger ertragen zu müssen.

Lieber A-Train, was verstehst du an den Worten „Shave your back!“ nicht? „Back“, nicht „Gesicht“. Wenigstens lebt dieser Kerl sein Gimmick in vollsten Zügen aus, absolut Kacke von oben bis unten.


Unterm Strich

Der Januar war ein schöner Monat, der Hoffnung auf mehr macht. Beide Shows setzen Akzente an den richtigen Stellen, die Sendungen werden immer interessanter und der Royal Rumble, speziell die Battle Royal, war großartig. Smackdown hat diesen Monat zwar gewonnen, aber auch RAW bot wirklich gutes Entertainment. Ich denke, wir sind bereit für WrestleMania, wir sind bereit für Chris Benoit, wir sind bereit für 2004.

Nach Showpunkten geht der Januar 4 : 1 an Smackdown.

Hoffentlich wird mit No way Out nicht das Tempo aus dem aktuellen Geschehen genommen, die besten Voraussetzungen für einen Aufschwung bei WWE wurden mit dem ersten Monat des Jahres gegeben. Wir sehen seit 6 Wochen tolle Shows und gutes Wrestling und somit freue ich mich sehr auf den Februar und die vielen Entwicklungen.
Ich hoffe, Euch hat mein Monatsrückblick auf den Entertainment-Teil von WWE gefallen, gebt mir wie immer ordentlich Feedback.

In knapp drei Wochen steht dann schon wieder der nächste PPV auf dem Programm, ich wünsch Euch allen viel Spaß dabei,
bis denn,

Ben